Den Ruf St. Pöltens als Barockstadt hat der Tiroler Baumeister Jakob Prandtauer vor über 300 Jahren begründet, zu einer Zeit, als das nach den blutigen Türkeneinfällen teilweise entvölkerte Niederösterreich von Westen her „aufgefüllt“ wurde. In St. Pölten sesshaft, hinterließ er hier – neben anderen Architekten – mehrere steinerne Zeugen seiner Kunst.
Um die Attraktion der barocken Bauwerke um eine dynamische Komponente zu erweitern, haben wir vor zehn Jahren ein Musikfestival auf die Beine gestellt – und was für eines!
Wenn der Zyklus 2016 in die elfte Runde geht, können wir darauf vertrauen, dass sich ein treu ergebenes Stammpublikum einfindet: Die Kontinuität des Barockfestivals hat eine Kontinuität des Zuspruchs mit sich gebracht. Unsere umtriebige Musikmanagerin stößt immer wieder neue Türen auf und erfüllt alte Musik mit pulsierendem Leben, gemäß einem Aphorismus von Gustav Mahler, wonach Tradition nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers ist.
Ich schließe mit den besten Wünschen für einen erbaulichen musikalischen Juni 2016, sympathische Begegnungen mit Gleichgesinnten und unvergessliche Momente in St. Pöltens Kirchen und Konzerträumen.
Herzlichst
Mag. Matthias Stadler, Bürgermeister