Die siebente Edition des Barockfestivals St. Pölten wird Ihnen ein außergewöhnliches und exotisches Programm offerieren – so haben Sie Barockmusik gewiss noch nie gehört! Als treues, enthusiastisches und jedes Jahr zahlreicheres Publikum appelliere ich an Ihre Neugier und lade Sie ein auf eine unglaubliche Reise durch die Kontinente mit einem merkwürdigen musikalischen Programm:
Unter den Motto „Dialog der Welten“ versteht sich das diesjährige Programm des Barockfestivals St. Pölten als „kultureller Re-Import“. Die in alle Welt entsandte Barockmusik – damals hieß sie freilich noch nicht so, der Name kam erst im 20. Jahrhundert auf – kommt bis heute als vielfältiges Echo zurück. Musiker aus Europa, Afrika, Asien oder Südamerika sind damals mit dieser Musik in Berührung gekommen und haben sie um die Eigenheiten ihrer Kultur bereichert.
Die erste „Welt“, mit der wir den Dialog aufnehmen, ist das vor über 400 Jahren von den Jesuiten missionierte China, das im Eröffnungskonzert am 9. Juni zu Wort kommt. Der Lautenist Andreas Martin bringt am 14. Juni Bachs rare Laute-solo-Kompositionen auf die Bühne, tags darauf spielt das blutjunge Cembalo-Duo Chani und Nadja Lesaulnier Bach, Händel und Vivaldi.
Am 17. Juni wirdʼs hochspannend, wenn englische Barockmusik und Wienerlied verquickt werden – vom Ensemble Mikado und den Strottern. Ronald Bergmayr, Helmut Scherner und das „trio auturja“ gestalten den Abend des 21. Juni und lassen osmanische Einflüsse die Barockmusik durchsetzen – Tanzeinlagen inklusive! Der 22. Juni wird Ihnen abwechselnd spanisch und südamerikanisch vorkommen – mit Pierre Pitzl, Spezialist für (Barock-)Gitarre und Gambe, und der Sopranistin Raquel Andueza. Zum fulminanten Abschlusskonzert sind die drei Kulturen Spaniens angesagt – christliche, arabische und jüdische Musik –, Ausführende sind Accentus austria und der Tenor César Carazo.
Bereits am 31. Mai wird in der Synagoge ein hörenswertes Kinderprogramm (Henry Purcells „Fairy Queen“) gespielt, und am 10. Juni haben wir einen Barockbrunch mit Live-Musik und Film im Programmkino am Rathausplatz anzubieten.
So ist das Programm 2012 ein Statement für Weltfrieden und Toleranz, das sich hinwegsetzt über religiöse, politische oder sonst wie motivierte Divergenzen.
Auf ein Wiedersehen im Juni freut sich
Caroline Berchotteau
Künstlerische Leitung